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Mitglied (Member)
     Short film, fictional, 38min


Synopsis

A simple club meeting turns into an emotional battleground. Friendships that have lasted for years crumble. "Member" is a manifestation of everyday debates in the complex struggle for equality of sexes and respect.




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Protagonists


Sabine Giorgina Hämmerli
Heiri Joachim Rittmeyer
Jonas Philipp Brunner
Katrin Annina Sonnenwald
Pierre Yann Schmidhalter


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This film is fictional. The actresses and actors play imaginary characters in conceptual scenes that are improvised.


Crew


Produktion Catpics AG, Dario Schoch, Sarah Born, Rajko Jazbec

Sound Design Oscar Parcival van Hoogevest


Schnittberatung Daria Wild, Michael Karrer, Kathrin Füglister, Damaris Muriel, Luc Gut, Myriam Uzor, Justin Stoneham, Matthias Huser, Florian Müller, David Hasler, Nathalie Matter, Lukas Schmid

Regie, Kamera, Ton, Schnitt Rolf Hellat

Screening
SRF, Swiss National Television
Filmfestspiele Karlsruhe




it was impro-

-material for a Script
but it

became the movie

 
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Director’s Note (in german):

Der Film thematisiert unter Anderem die Auseinandersetzung über geschlechtergerechte Sprache. Die Art der Sprache hat einen Einfluss auf mein geschlechts-spezifisches Denken. Die Sprache formt das Denken. Wenn Kinder „Professoren“ hören, stellen sie sich vermehrt männliche Professoren vor. Wenn Kinder „Professorinnen und Professoren“ hören, stellen sie sich weiblichen und männliche Professor*innen vor. Dies hat eine subtile, tiefgreifende Wirkung auf das Bewusstsein eines Kindes, und auf uns alle.
Daher ist es ein legitimes Anliegen, dass die Gleichstellung der Geschlechter in Zukunft angemessener in der Sprache verankert ist.
Den bisher besten Vorschlag finde ich übrigends das „Entgendern nach „Phettberg“:


Für mich ist mittlerweile klar, dass ich in meinem Alltag genderneutrale Sprache anwende, in verschiedenen Formen.

Doch ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung lehnt die Verwendung von gendergerechter Sprache nach wie vor ab (ca. 70% laut der Umfrage von „20 Minuten“.“

Ich hoffe, dass die Zuschauenden, die sich bisher noch nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben, angespornt sind, dies nachzuholen, um das Anliegen sachlich und emotional besser zu verstehen. Der Film mag bezüglich dieses Themas sensibilisieren. Ich wünsche mir vielleicht,
dass der Film gewisse Menschen dazu bringt, ihre Ablehnung gegenüber gendergerechte Sprache zu hinterfragen.
Für mich ist der Film ein Zeitdokument einer aktuellen Auseinandersetzung im heutigen subtilen Kampf für Gleichberechtigung. Der Film ist eine Beobachtung einer vielschichtigen Debatte über Emanzipation und stellt die Schwierigkeiten des Kampfes für Gleichstellung dar, den mehrheitlich Frauen auch heute noch für Gleichstellung führen müssen.

Der Film mag vielleicht nicht der wirkungsvollste Beitrag zur Verwendung von genderneutraler Sprache sein, da die Debatte beim Wort „Mitglied“ beginnt. Das Neutrum Mitglied ist für Viele bereits eine genderneutrale Form, von der keine feminine Form gebildet wird. So schreibt der „Duden“, dass „Mitgliederinnen“ über das Ziel hinausschiesst. Daher mag der Kampf für Gleichberechtigung der Protagonistin Sabine für einige Zuschauende “unangebracht” sein, auch wenn sie sich für die Abschaffung der anderen Wörter wie „Stimmenzähler, Präsident“, etc. einsetzt.
Es war Teil des Konzeptes, dass alle Protagonist*innen ihren im Voraus konzpierten, fiktiven Charakter freien Lauf lassen dürfen, Makel zulassen und so die verschiedenen Positionen auf menschliche, fehlbare, Art dargestellt werden können.

Interessanterweise fanden wir in der Untertitelungs-Arbeit des Filmes heraus, dass im Englischen, im Französischen und im Italienschen das übersetzte Wort von „Mitglied“ auch als männliches Geschlechtsteil verwendet wird - so wie „das Glied“ im Deutschen: „Member“, „membre“, „membro“ bedeuten alle auch „Penis“. Mensch darf also schon feststellen, das früher Mitglieder in Vereinen durchwegs männlich waren und es wahrscheinlich auch deshalb die Analogie zum männlichen Geschlechtsteil gab, und dass diese Verbindung nun verständlicherweise aufgehoben werden will.

Ein weiteres Thema des Filmes ist die generelle Diskussionskultur im Alltag, insbesondere in Vereinen. Es geht um die Tatsache, dass eine alltägliche Debatte oft in einem Detail beginnt und schnell darüber hinaus schiesst, um in einem Chaos von Emotionen zu enden. Es geht in “Mitglied” darum, eine ungekünstelte Darstellung von einer alltäglichen Diskussion zu schaffen.
Eine Art des “Frei-Fabel-Univers-Allout-Trash-Realismus”. Die Konflikte und Charakterzüge wurden im Voraus konzipiert, wobei die Dialoge aus dem Stegreif gespielt wurden. “Mitglied” ist fiktiv, auch wenn der Film dokumentarische Formen hat.